Im Rahmen des Gedenkens zum 76. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager findet am Sonntag, 02. Mai 2021 in der Zeit von 16:00-16:45 Uhr ein (digitales) Plakatieren am Ort der Verbundenheit statt. Aufgrund der Corona-Pandemie ist die Veranstaltung für alle Interessierten online zugänglich, am Ort der Verbundenheit selbst können leider nur Helfer*innen anwesend sein. Eine Anmeldung kann bis zum 30. April 2021, um 10:00 Uhr hier erfolgen.
Anschließend laden die KZ-Gedenkstätte Neuengamme und der Ort der Verbundenheit zu einer digitalen Austauschrunde für Angehörige ehemaliger Häftlinge des KZ Neuengamme in der Zeit von 16:45-17:45 Uhr ein. Als Moderator*innen begrüßen Swenja Granzow-Rauwald und Thorsten Fehlberg. Anmeldungen hierzu können bis zum 02. Mai, 13 Uhr an Ole Holst unter Angabe des Namens des verfolgten Familienmitglieds erfolgen. Sowohl das digitale Plakatieren als auch die Austauschrunde werden in deutscher und englischer Sprache stattfinden.
Nach der offiziellen Begrüßung der Teilnehmenden durch Uta Kühl, Tochter von Hermann Kühl, um 16:00 Uhr wird Martine Letterie, Vorsitzende der Amicale Internationale KZ Neuengamme und Enkeltochter von Martinus Letterie, ihre Grußworte sprechen und anschließend das Wort an Professor Jesko Fezer übergeben, der mit Studierenden der Klasse „Experimentelles Design“ der Hochschule für bildende Künste Hamburg aktiv den Ort der Verbundenheit mit entwickelt hat und das Denkmal kurz vorstellen wird.
Den einleitenden Worten folgen daraufhin die Taten und das digitale Plakatieren beginnt. Während Hélène Berron aus Frankreich ihren Vater Roger Cornu, Montse Blanco Obradors aus Spanien ihren Großvater Miquel Obradors Mas und Greetje Van den Driessche aus Belgien ihren Großvater Urbain Van den Driessche vorstellen, werden die Plakate der ehemaligen KZ-Häftlinge sowohl online eingeblendet als auch vor Ort am Ort der Verbundenheit von Bernhard Esser und Helfer*innen an die Wände plakatiert.
Abschließend wird Bernhard Esser, Sohn von Rudolf Esser, Abschiedsgrüße sprechen und auf den anschließenden digitalen Austausch verweisen. Auch Angehörige von Opfern und Widerstandskämpfern ohne Bezug zur Gedenkstätte Neuengamme, die sich aktiv beteiligen möchten und/oder an einem Austausch interessiert sind, sind hierzu herzlich willkommen. Diese Veranstaltung wird ebenfalls in deutscher und englischer Sprache stattfinden.
Sowohl das Plakatieren als auch der Austausch zwischen Angehörigen ehemaliger Häftlinge sollen als wiederkehrende Veranstaltungen etabliert werden.
Im November vergangenen Jahres wurde der Ort der Verbundenheit eingeweiht. Er ist aus dem Wunsch heraus entstanden, einen Ort zu schaffen, an dem Angehörige aus aller Welt ihr im KZ Neuengamme inhaftiertes Familienmitglied namentlich ehren und ihre persönliche Verbundenheit mit ihm am historischen Ort seines Leidens zum Ausdruck bringen zu können.
Unter dem Motto „Gedenken heißt handeln“ wurde mit dem „Ort der Verbundenheit“ ein wachsendes Archiv initiiert. In einem Archivregal auf dem Außengelände der KZ-Gedenkstätte Neuengamme finden sich Druckplatten mit von Angehörigen erstellten Motiven, die auf ganz persönliche Weise an die ehemaligen Häftlinge erinnern. Neben dem Archivregal umfasst der Ort der Verbundenheit auch eine Druckwerkstatt, in der Besucher*innen der KZ-Gedenkstätte selbst aktiv werden und die Plakate vervielfältigen können. Die hieraus entstehenden Kunstdrucke können sowohl vor Ort plakatiert werden als auch über die Gedenkstätte hinaus verbreitet werden. So werden die Erzählungen und Erinnerungen an die im KZ Neuengamme inhaftierten Menschen durch die Teilnahme von Angehörigen und Besucher*innen immer wieder sichtbar gemacht. Auch auf der Webseite sind die Plakate in Form eines Online-Archivs einsehbar.