
© AG Ort der Verbundenheit
Große Freude bei der Arbeitsgemeinschaft Ort der Verbundenheit – am 21. Oktober 2021 wurde das Projekt mit dem Hans-Frankenthal-Preis 2021 ausgezeichnet. Zur Preisverleihung lud die Stiftung Auschwitz-Komitee in den Vortragsraum der Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky ein. Dort nahmen Halina Kühl und Bernhard Esser den Preis im Namen der Arbeitsgemeinschaft Ort der Verbundenheit entgegen. Stellvertretend für das Studio für experimentelles Design der Hochschule für bildende Künste in Hamburg, welches gemeinsam mit Studierenden die Realisierung des Ortes der Verbundenheit unterstützt hatte, nahm zudem Amelie von Marschalck an der Preisverleihung teil.
Die Stiftung Auschwitz-Komitee wählte den Ort der Verbundenheit als einen von drei Preisträger*innen aus, da er die Erinnerung an die NS-Verbrechen wachhält und dabei eine Verbindung zwischen Generationen und Ländern herstellt:

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„Immer weniger Überlebende können selbst ihre Geschichte erzählen. Umso wichtiger sind Konzepte, in denen der persönliche und familiäre Bezug zu den Verfolgten aufrechterhalten wird. Das Projekt trägt auch der Tatsache Rechnung, dass die Verfolgung als familiäre und persönliche Erfahrung auch an die zweite und dritte Generation weitergegeben wurde und wird.“
Auch in der von Christian Kröncke verfassten und Moritz Terfloth vorgetragenen Laudatio wurde die besondere Bedeutung des Ortes der Verbundenheit hervorgehoben. Christian Kröncke beschrieb, wie ihn am Ort der Verbundenheit die liebevoll und kreativ gestalteten Plakate aufrüttelten: „Zuversichtlichkeit und Hoffnung fühlte ich, denn dieser Ort, der auf eine ganz besondere, verbindende Weise die Erinnerung an all jene ermöglicht, die als einstige KZ-Insassen noch namenlos waren, sich nun hier wiederfinden und noch wiederfinden können.“
Mit dem Preisgeld möchte die Arbeitsgemeinschaft Ort der Verbundenheit weitere Druckstöcke für Plakate der Angehörigen von KZ-Häftlingen finanzieren, die dafür nicht selbst aufkommen können. Sie freut sich sehr über die Würdigung ihrer Arbeit und auf weitere Plakatmotive von Angehörigen.
Der mit insgesamt 5.000€ dotierte Hans-Frankenthal-Preis wird jährlich an Projekte vergeben, die im Sinne der Überlebenden der nationalsozialistischen Verfolgung Aufklärungs-, politische und Bildungsarbeit gegen das Vergessen und gegen nationalsozialistische und neofaschistische Bestrebungen leisten. Neben dem Ort der Verbundenheit wurden dieses Jahr auch der in Wien ansässige Verein „present:history“ und die Projektgruppe „Tagebuch der Gefühle“ aus Halle/Saale ausgezeichnet.