Im vergangenen Januar 2024 fand in Bremerhaven wieder das Kohl-und-Pinkel-Essen meiner Familie väterlicherseits statt. Es gibt Grünkohl, viel Fleisch und Limo, einen Spaziergang an der Mole, meine beiden kleinen Neffen sind das erste Mal dabei. Abends, im Wohnzimmer meiner Tante S., in kleiner Runde, wird zum Schnaps eine runde Keksdose aus Metall hervorgeholt. Darin befinden sich, wie so oft bei diesen Dosen, keine dänischen Backwaren. Sondern eine Menge unsortierter alter Familienfotos, in kleinem Format, fast alle schwarz-weiß und aus den 1930er bis 1960er Jahren, einige auch von davor und einige von danach. Zu sehen sind Porträts meiner Vorfahren und deren Bekannte, Familienfeiern, Kinder und Erwachsene, die sommerliches Wetter genießen, stolze Auto- oder Fahrradbesitzer_innen und besondere Momente in Arbeitskontexten. Viele Fotos sind auf der Rückseite beschriftet.
Was zu sehen ist, ist für alle Anwesenden neu und doch vertraut. Ich selbst kannte keines der Fotos. Die Dose wird auch hier im Haus selten angeschaut. Vertraut sind die Namen auf den Rückseiten und viele Ortsangaben. Trotzdem ruft ein ums andere Foto Überraschung hervor oder führt zu Grübeleien, wer genau wo und wann hier zu sehen ist. Sind die Menschen auch bekannt, zum Beispiel die eigenen Eltern meiner Tante S. und meines Onkels G., so ist ihr Erscheinungsbild doch ganz anders, viel jünger, als sie zu gemeinsamen Lebzeiten aussahen. Am prominentesten taucht meine älteste Tante B. auf, sie könnte wohl auch am meisten dazu erzählen, aber sie hält sich schon Zeit meines Lebens auf den seltenen Familienfeiern reserviert.

© Paula Mittrowann
Dann: Zwischen den Fotos befinden sich zwei Aufnahmen meiner Großmutter Gertrud an Orten, die mit Hakenkreuzen dekoriert sind. Und das Hochzeitsfoto von Gertrud und Erwin mit Männern in Paradeuniformen von SS und Wehrmacht, der Bräutigam in einem einfachen Anzug. Diese Abbildungen sind für mich keine Überraschung und trotzdem rauben sie mir erst einmal die Luft. Was genau passiert da? Meine Großmutter Gertrud als Teilnehmerin des Turnfestes 1933 in Stuttgart, darauf weist die handschriftliche Notiz auf der Rückseite hin. Gemeinsam mit 12 anderen Teilnehmer_innen, jeweils mit einem Lorbeerkranz in der Hand, vielleicht bei einer Sieger_innenehrung. Zwischen ihnen rahmen zwei große Bannerflaggen mit Hakenkreuzen, ein Porträt Adolf Hitlers und eine Büste von Friedrich Ludwig Jahn, auch bekannt als Turnvater Jahn, ein. Ein weiteres Foto zeigt Gertrud mit anderen jungen Frauen in identischen langen weißen Kleidern auf einer Wiese bei einem Kreistanz, sich an den Händen fassend und in die Kamera schauend. Im Hintergrund wurde ein Holzgebäude mit Hakenkreuzfahne aufgenommen, dahinter ein Wald. Auf der Rückseite des Fotos steht: „Tanz in den Mai auf dem Bückeberg 1935“. Es sind in beiden Fällen erst einmal öffentliche Hakenkreuze, die nicht unbedingt auf einen privaten Umgang der Abgebildeten mit diesem Symbol schließen lassen.
Und ich so: „Waren die Großeltern nicht Sozialdemokrat_innen gewesen?“
Die unbekannte Familie
Ich war irritiert über meine Reaktion und auch etwas beschämt. Seit meiner Jugend meinte ich zu wissen, dass die beiden Großeltern Gertrud und Erwin, vielleicht auch nur eine_r der beiden, während der NS-Zeit Sozialdemokrat_innen gewesen waren. Woher dieses vermeintliche Wissen kam, kann ich nicht mehr rekapitulieren. Hat mir das jemand erzählt? Hatte ich etwas falsch verstanden? Hatte ich die Zeiten durcheinander bekommen und die Parteizugehörigkeit gab es erst später? Ich kann mich beim besten Willen nicht an größere Versuche erinnern, diese Information auf ihre Richtigkeit untersucht zu haben. Sie hat mir ein vages entlastendes, beruhigendes Gefühl gegeben in einer Zeit, in der im Geschichtsunterricht der Nationalsozialismus ausführlich thematisiert wurde – jedoch ohne die Familienbiografien der Schüler_innen (und ggf. Lehrkräfte) direkt zu beleuchten und als integralen Teil der Geschichte zu betrachten, insbesondere der weißen, nicht-jüdischen Jugendlichen.
Die Frage: „Was haben unsere Großeltern oder Urgroßeltern im NS gemacht?“ war kein Teil des Geschichtsunterrichts und darüber hinaus auch zunächst kein Teil meiner persönlichen Politisierung. Der Fokus lag zum größeren Teil auf der Anteilnahme mit dem Schicksal der Verfolgten des Nazi-Regimes und ihrer Nachkomm_innen sowie dem emotional-distanzierten Lernen über die Haupttäter_innen – von ihnen wird sich eindeutig abgegrenzt. Hätte man nicht hier die eigenen Beziehungen der jungen Menschen zum Welt- und Menschenbild der Nationalsozialist_innen untersuchen können? Um so die gesellschaftlichen Voraussetzungen der Gewalt gemeinsam zu rekonstruieren, anstatt die Verbrechen trocken zu individualisieren?
Gertrud und Erwin Mittrowann sind beide in den frühen 1960er Jahren verstorben. Gertrud starb, als mein Vater, der Jüngste der vier Geschwister, noch ein Kind war. Der Tod Erwins wenige Jahre später hinterließ seine jugendlichen bzw. gerade erwachsenen Kinder sich selbst, ich habe meine Großeltern dementsprechend nicht kennengelernt und über sie wurde vor allem geschwiegen. In diesen schmerzvollen Erinnerungen und belasteten Verwandtschaftsbeziehungen nicht unnötig herumzustochern, war und ist für mich nicht schwer zu verstehen und zu respektieren.
Mit dem Öffnen der Dose voller Fotos nun stellen sich mir neue Fragen, warum die Geschichte so sehr in Ungenauigkeiten verschwimmt, warum nicht mehr erzählt wurde und ich nicht mehr gefragt habe. Dabei geht es mir nicht darum, den Wunsch danach, die Geschichte ruhen zu lassen, übergehen zu wollen. Oder die persönlichen Gründe nach diesem Wunsch zu schmälern. Die Konfrontation mit den Fotografien hat bei mir den Blick auf meine ganz eigenen Abwehrmechanismen gelenkt, von denen ich gehofft hatte, sie längst identifizieren und dekonstruieren zu können. Wie kann es sein, dass ich mir so wenige Gedanken gemacht habe bezüglich der Familienbiografie väterlicherseits? Jetzt scheint es mir, dass ich mir selbst ein kleines Feldbettchen mit einem Kissen namens „Sozialdemokrat_innen, also politisch einwandfreie Oppositionelle im Faschismus“ und einer warmen Decke namens „Das war sicherlich alles nicht so schlimm bei denen“ gebaut habe. In diesem Bettchen war es sehr gemütlich, das gebe ich ganz offen zu.
Ich bin Illustratorin und setze meine persönliche Erinnerungsarbeit und Familienrecherche zeichnerisch als Comic um. Auch wenn ich stets bedacht bin, dabei möglichst präzise und nachvollziehbar vorzugehen, darf ich mir als Grafikerin in der Umsetzung mehr Freiheiten und eine größere Nähe zu subjektiven Erfahrungen erlauben, als es in der Regel z.B. der Rahmen einer historischen wissenschaftlichen Arbeit vorgibt. 2017 begann ich, zur Geschichte der Familie meiner Mutter, Familie Frost aus Rostock und nach der Flucht in den Westen 1953 aus dem Ruhrgebiet, zu forschen. Dabei setze ich mir sehr schnell den Fokus auf die Lebensbedingungen, die politische Haltung, den Familienalltag und den Militärdienst meiner Großeltern in der NS-Zeit. Damit begann ein Perspektivwechsel – weg vom Geschichtsunterricht der Schulzeit hin zu einem kritischen Blick auf die eigene familiäre Involviertheit. Fragen nach Kontinuitäten von NS-Ideologien und Machtstrukturen und meine eigene Rolle darin wurden wichtig. Woher kommen mein Wohlstand und meine Zugänge? Was ist mein Nazi-Hintergrund?
Rückblickend auf die bisherige Recherche und Auseinandersetzung kann ich als zentral leitendes Thema immer wieder „Lücken und Rückschläge“ identifizieren. Der „Erfolg“ oder „Ertrag“ einer solchen Recherche ist abhängig von vielen Faktoren: An erster Stelle steht sicherlich die Bereitschaft der NS-Beteiligten, über ihre eigene Vergangenheit und ihre Motivationen zu sprechen oder gesprochen zu haben. Wurden selbst geschriebene Tagebücher, Briefe, Interviews oder Zeug_innenaussagen überliefert? Ohne ihre eigenen Worte ist es geradezu unmöglich, den tatsächlichen Einstellungen und Überzeugungen eines bereits verstorbenen Menschen nahe zu kommen. Wenn es Schriftstücke oder Aufzeichnungen gibt, unter welchen Bedingungen wurden sie verfasst? Für welches Publikum? Je nachdem, welche weiteren Dokumente, Fakten und Familienerzählungen von Angehörigen vorhanden sind, lassen sich Biografien auch ohne eigene Worte recherchieren. Oma und Opa Frost haben mit mir nicht über ihre Erlebnisse gesprochen, dafür war ich auch noch zu klein. Aber auch mit meiner Mutter, die mir eine große Hilfe in der Recherche ist, wurde wenig darüber gesprochen. Was es gibt, sind einige hilfreiche Dokumente und viele Fotos. Namen, Orte und Zeiten lassen sich heutzutage schnell im Internet nachschlagen. Der „Erfolg“ einer Recherche jenseits des Internets hängt vom Bestand und der Zugänglichkeit der Archive, Geschichtswerkstätten und privaten Sammlungen ab. Oft ist es ein Zufall, ob es die Dokumente entsprechend konserviert bis in die Gegenwart geschafft haben oder ob sie verloren gingen bzw. gezielt vernichtet wurden.
Aus der akribischen Sammlung an Informationen zu Oma und Opa Frost und zu ihren Lebensrealitäten entwickle ich derzeit also eine grafische Erzählung als Comic. Die Recherche selbst ist das Thema. Die vielen offenen Fragen prägen die Erzählstruktur: Es ist eine Suche nach dem was bleibt von Leuten, die geschwiegen haben, und was das mit einer Gesellschaft macht.
Die erzählte Familie
Ich möchte hier also, um für mich selbst meine Reaktion auf die Fotos der Familie Mittrowann väterlicherseits besser einordnen zu können, die Vorgehensweise der Recherche zur Familie Frost mütterlicherseits skizzieren. Beide Großväter heißen mit Vornamen Erwin, Erwin Frost werde ich zum besseren Verständnis im weiteren Verlauf weiter vor allem Opa Frost nennen.
Opa Frost ist Jahrgang 1913, seine Familie führte seit 1849 eine Honigkuchenfabrik in Rostock, als einziges Kind würde er sie später übernehmen sollen. Elfriede Frost, meine Oma, wurde 1914 geboren. Die beiden heirateten 1939, im selben Jahr wurde Opa in die Wehrmacht eingezogen und sollte bis zum Kriegsende als rangniedriger Soldat an verschiedenen Fronten eingeteilt sein. Er überlebte Stalingrad und geriet schließlich 1945 nach der Ardennen Offensive in Belgien in amerikanische, später in französische Kriegsgefangenschaft. Von dort flüchtete er 1949 und kehrte ins zerstörte Rostock zurück. Elfriede hatte während des Krieges zwei Kinder geboren, nach der Heimkehr des Vaters folgte ein drittes Kind, trotz schwerer Verletzungen aus den letzten Kriegswochen. Es gelang dem Unternehmen, die Honigkuchenproduktion wieder aufzunehmen und eine größere Produktion aufzubauen, bis sie 1953 in der DDR enteignet wurden und sich zur Flucht in den Westen gezwungen sahen. Dort folgte für den ehemaligen Fabrikbesitzer Erwin ein sozialer Abstieg zum Lieferanten von Autoreifen und, forsch gesagt, die Weigerung sich und der Familie eine neue Heimat aufzubauen. Elfriede baute neue Kontakte auf, arbeitete und bekam ein viertes Kind – meine Mutter. Opa Frost hat mich als Kind mit kleinen Zaubertricks begeistert, zum Beispiel mit diesen flauschigen Spielzeugwürmern, die sich scheinbar von selbst, tatsächlich aber von einer transparenten Schnur gezogen, um seine alten Hände schlängelten. Sonst war er ein eher schweigsamer, strenger und konservativer Mensch. Oma Frost überlebte ihren Mann um einige Jahre. Nach Rostock zurückgekehrt sind beide erst Jahre nach der Wende und auch nur kurz. Die verlorene Heimat an der Ostsee hatte sich längst ins unkenntliche verändert, hatte sich ohne ihre verlorenen Bewohner_innen in eine fremde Zukunft manövriert. In Rostock an der alten Adresse steht jetzt ein hübsches Wohnhaus.
Während einer kleinen Reise 2017 nach Mecklenburg-Vorpommern also kam mir diese verlorene Heimat mit ihrer ehemaligen Honigkuchenfabrik Frost in den Sinn. Ich fragte mich, wie die Fabrik wohl ausgesehen hatte, was genau produziert wurde und wie die Backwaren wohl geschmeckt hatten. Von den Rezepten ist meines Wissens nur ein einziges überliefert. Wie viele Angestellte hatte die Fabrik wohl? Wie involviert war die Familie? Und wie lief eigentlich so ein Betrieb im Nationalsozialismus ab? Wurden hier freiwillig oder unfreiwillig Backwaren für die Militärversorgung hergestellt? Haben die Inhaber_innen, meine Vorfahren, durch die Zwangsarbeit verschleppter Menschen profitiert? Wie sah der bürgerliche Familienalltag in Rostock zwischen 1933 bis 1945 aus? Wie war ihre Gesinnung und was wussten sie? Und welchen Handlungsspielraum hätten sie im Faschismus gehabt, hätten sie gegen Diskriminierung und Grausamkeit Einspruch erheben wollen?
Mit diesen und anderen Fragen ging ich zu den halbjährlich an der Gedenkstätte Neuengamme in Hamburg angebotenen Gesprächsseminaren für Nachkomm_innen von NS-Täter_innen. Das Thema konsequent mit anderen Nachkomm_innen gemeinsam zu bearbeiten, hat meine Haltung geschärft – auch wenn ich immer wieder das Gefühl hatte, im Vergleich zu anderen Nachkomm_innen beispielsweise verurteilter Verbrecher aus Einheiten der SS oder SA keinen „ausreichenden Grad an Täter_innenschaft“ vorweisen zu können. Opa Frost war ja, so manchmal die Reaktion auf mein Projekt, „nur bei der Wehrmacht“. Und Oma Frost war „nur eine Hausfrau“. Wie wird Täter_innenschaft oder Mitläufer_innentum festgelegt, ab wann profitiert jemand vom System? Wie nah kann jemand der Gewalt kommen, ab wann macht man sich schuldig? Manche Fragen werden in den kurzen zwei Tagen des Seminars beantwortet aber es kommen vor allem neue, klarer formulierte Fragen hinzu. Deutlich wird, dass es im NS eine Bandbreite von Positionierungen im Kontext von Raub, Enteignung, Vertreibung, Deportation, Verwaltung und schließlich der Beteiligung an Mordaktionen gab.
In den Unterlagen zum Rückerstattungsverfahren der Gebäude in Rostock nach der Wende (abgelehnt) gehen die beiden Wehrmachtseinheiten hervor, in denen Opa Frost gedient hat. Deren Marschrouten sind schnell nachzuvollziehen und Kampfhandlungen sowie genaue Kontexte lassen sich über Wikipedia dazu holen. Mit der 60. Infanterie-Division (motorisiert), im Folgenden als 60. IDmot abgekürzt, nahm er am Überfall auf die Sowjetunion teil und war vor allem im Süden der Ukraine eingeteilt.
Es entsteht ein Strudel an Wissensdrang, der in mir durchaus detektivischen Ehrgeiz anreizt. Immer wieder bekomme ich wichtige Informationen z.B. zu Truppenteilen oder Uniform-Details, ausschließlich von sogenannten Militaria-Webseiten oder Foren aus dem rechtsextremen Spektrum. Mit den Kommentarspalten umgehen und moralisch abwägen, wann sich der Kauf eines Buches oder einer Originalzeitschrift über Ebay von einem höchst zweifelhaften User wirklich nicht vermeiden lässt, weil es eine entscheidende Information enthalten könnte, ist Teil des Prozesses. Pause machen und sich orientieren, das ist auch wichtig zwischendurch und das vergesse ich immer wieder.

© Paula Mittrowann
Aus diesen Informationen wurden Tabellen und Listen und damit fuhr ich im Herbst 2019 ins Militärarchiv des Bundesarchivs in Freiburg im Breisgau, um die Originaldokumente der 60. IDmot zu sichten. Zu zweit fuhren wir, meine Freundin Eliza-Maïmouna und ich, mit unseren Nazi-Großvätern und dem Wunsch nach klaren Antworten im Gepäck. Vor der Tour fragte ich meinen Vater, ob ich auch nach seiner-unserer Familie schauen soll, wenn ich schon da bin. Nein, er möchte die Geschichte gerne ruhen lassen. Den Wunsch konnte ich von seiner Seite wie gesagt nachvollziehen. Ich habe es auch nicht als Verbot an mich verstanden, sondern als den Wunsch, selbst darüber nicht in Kenntnis gesetzt zu werden.
Wer lässt sich im Militärarchiv denn namentlich finden? Nun, ich musste leider feststellen, dass sich fast niemand so einfach finden lässt. Grundsätzlich ist das Bundesarchiv kein zentrales Personenarchiv. Eine alle Bestände übergreifende einfache Suche nach Namen ist nicht möglich, zumal Sachakten in der Regel nicht nach Namen erschlossen sind, auch wenn sie vielfach personenbezogene Hinweise enthalten. Man muss in den einzelnen Unterarchiven separat suchen und sich durch die Onlinesuche der bisher digitalisierten Bestände arbeiten. Dann ist es so, dass Mannschaftssoldaten wie Opa Frost zwar mehr als 90% der bewaffneten Macht des NS-Staates ausmachen, sie existieren allerdings in den Akten in der Regel nur in anonymer Form – als namenloser Bestandteil von Verlustlisten und von Stärkemeldungen. In den offiziellen Kriegstagebüchern kommen rangniedrige Soldaten fast nie vor. Auch in der Militärforschung wurden sie wenig beachtet. Im Militärarchiv wird das Material über Mannschaftssoldaten auf unter ein Prozent des Gesamtbestandes geschätzt (Wette 2013: 174 f.). Das liegt, mehr noch als in anderen Gesellschaftsbereichen, daran, dass die oberste Führung der absolut bestimmende Faktor allen Geschehens ist. Diese Erkenntnisse waren ernüchternd aber sollten mich nicht von der Suche vor Ort abhalten.
Obwohl wir die beiden Plätze im Lesesaal für insgesamt fünf Tage gebucht hatten, war sehr schnell klar, dass es absolut unmöglich sein würde, alle Akten der 60. IDmot zu sichten. Geschweige denn auch noch der zweiten Division, der Opa Frost nach seinem glücklichen Flug aus dem Kessel von Stalingrad zugeteilt war. Insgesamt habe ich 48 Akten gesichtet und etwa 1500 Fotos von Dokumentenseiten, Kartenmaterial und Fotosammlungen gemacht: Der Großteil bezieht sich auf einen Zeitraum von etwa zwei Wochen, den ich kurzfristig vor Ort festgelegt hatte. Die Idee war es, alle Unterlagen anzuschauen, die es zu diesem kleinen Zeitraum zu dieser Einheit und, wenn möglich zum Kontext darum, im Archiv gibt. Es war ungewohnt und nervenaufreibend, all diese Dokumente im Original zu handhaben. Sie wurden zum größten Teil auf Schreibmaschinen oder per Hand verfasst. Einige Seiten sind ausgesprochen vergilbt, empfindlich und lösen sich schon fast auf. Klebestreifen und Hüllen sind oft spröde und lassen sich nicht flexibel bewegen. Die Akten riechen häufig nach altem Papier. Auf vielen gibt es Stempel, Unterschriften, händische Anfügungen oder Zeichnungen. Immer wieder findet sich der Stempel „Geheim!“. Symbole wie das Hakenkreuz oder Runen haben auf mich Eindruck gemacht, von Ekel über Wut aber auch ein ambivalentes Gefühl von Ehrfurcht. Die ätzende deutsche Liebe zu Ordnung und peinlicher Genauigkeit schreit von jeder Seite. Mein akribischer Ehrgeiz nach ganz genauem Verständnis, fühlt sich beizeiten wie ein Echo oder ein Erbe dieser Ordnungsliebe an.
Aber gefunden? Habe ich Opa Frost nirgendwo. Auf die Minute genau ist der Weg seiner Einheit aufgezeichnet, mit Wetterlage und allen möglichen Informationen zu Untereinheiten, Fahrzeugen, Ausrüstung, Verlusten und Gefangenennahmen. Aber am Ende des Tages lässt sich nirgendwo nachweisen, wer wann im Heimaturlaub war, und so bleibt die individuelle Involviertheit immer ein stückweit Spekulation. Opa Frost schlüpft mir zwischen den Zeilen des Vernichtungskrieges davon. Neben den Kriegstagebüchern der Offiziere gibt es auch Erlebnisberichte von Mannschaftssoldaten, mit persönlichen Fotos zur Sichtung. Deren Namen und Gesichter habe ich natürlich durchforstet, aber kein Frost unter ihnen gefunden, nicht einmal im Hintergrund. So lesen sich diese persönlichen Aufzeichnungen wie Stellvertreterberichte, die Hinweise auf seine Lebensrealität und vielleicht sogar seine Selbstwahrnehmung im Kontext Fronteinsatz geben könnten. Auch diese Berichte sind nur mit gebührendem Abstand und Kontextualisierung zu rezipieren, sind sie doch häufig zur eigenen Entlastung und im Dienste der Kameradschaft an das Archiv übergeben worden.
Was fehlt: Jede Kooperation der 60. IDmot mit den Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD und damit jeder Verweis auf den Holocaust und die Vernichtungspolitik gegen politische Gegner_innen. Einzig auf dem Kartenmaterial sind die „SS“-Runen in den Strategieplanungen eingezeichnet. Vor Ort im Archiv gibt es auf Kooperationen und Absprachen keinen Hinweis. Die Legende von der „sauberen Wehrmacht“, als von der Ideologie des Nationalsozialismus unbeeinflusst und als vom NS-Staat getrennte, unpolitische Einrichtung, wurde schon in ihrer Entstehung 1935 angelegt, als jede Beteiligung an Kriegsverbrechen undokumentiert bleiben sollte. Neben den offensichtlichen Lücken in den Kriegstagebüchern stellt sich die Frage, welches Wissen hieraus zum Zeitpunkt ihrer Entstehung überhaupt den Mannschaftssoldaten zugänglich gemacht wurde.
Was auch fehlt: Die Rolle der Frauen im Nationalsozialismus. Wo mein anfängliches Interesse an der Familiengeschichte, dem Familienalltag und den Arbeitsbedingungen in der Honigkuchenfabrik zur Zeit des Nationalsozialismus waren, bin ich nun ganz und gar in die Männerwelt an der Kriegsfront gegangen. Hier gibt es Akten über Akten zu Generälen und Kommandobehörden. Leicht zugängliche Bücher zu Waffen, Uniformen, Strategien, großen Feldherren und ‚legendären Heldentaten‘. Die Abläufe des Zweiten Weltkriegs sind ausführlich dokumentiert. Entsprechend naheliegend war für mich der Versuch, Opa Frost in diese Welt zu folgen. Oma Frost taucht hier nur als ferne Ehefrau und Mutter auf.
Die Aussage, Opa Frost sei ja „nur in der Wehrmacht“ gewesen, hat mich zu Beginn der Recherche durchaus verunsichert. Ebenso, dass Oma Frost ja „nur eine Hausfrau und Mutter“ war. Wenn damit gemeint ist: „Das war ja nicht der Rede wert“, weise ich die Aussage jetzt entschieden zurück. Opa Frost hätte das wohl selbst über seinen Militärdienst gesagt. Ein Großteil der Männer in Deutschland war „nur in der Wehrmacht“ und gerade darüber muss geredet werden! Wie der Großteil der Menschen, die im NS zur Volksgemeinschaft gehörten, sind sie mit dem Regime mitgegangen und haben damit gesellschaftlich Gewalt normalisiert. Die Allermeisten haben später wenig bis gar nicht über diese Zeit gesprochen und sich später nicht an einer wirklichen, tiefgehenden Aufarbeitung beteiligt. Es ist kein Zufall, dass in den letzten Jahren das Interesse an eigener Täter_innenforschung in Deutschland zugenommen hat, vor allem bei jüngeren Menschen, können sich die NS-Beteiligten ja nun nicht mehr dagegen wehren. Aber jetzt, wo diese Generation stirbt oder gestorben ist, sind ihre gehüteten Geheimnisse unwiederbringlich verschollen. In pessimistischen Momenten fühlt sich dieser Umstand riesengroß und wie ein später Sieg Hitlers an.
Durch diese Recherche bin ich immer wieder ins Gespräch gekommen mit ganz unterschiedlichen Menschen. Insbesondere das Betrachten meiner Zeichnungen über Familiengeschichte bringt viele dazu, spontan über ihre eigenen NS-Täter_innen-Vorfahren zu sprechen, manchmal zum ersten Mal mit Menschen außerhalb der Familie. Diesen Austausch schätze ich sehr und er hilft mir, mir im Chaos der Recherche einen klareren Blick zu erarbeiten.
Das unvermittelt lebendige Familiengedächtnis
Sicherlich ist diese Recherche ein politisches Anliegen für mich. Nicht umsonst schaue ich genau auf die Zeit zwischen 1933 und 1945 und auf das Verhalten der erwachsenen NS-Beteiligten in den Jahrzehnten danach. Zu verstehen, wohin die Gier nach einem Platz in einer imaginierten (Volks-) Gemeinschaft Menschen treibt, hat unmittelbar mit meinem Leben 2024 zu tun.
Und so wichtig es mir auch ist, so aalglatt war es mir auch möglich, meinen kritischen Blick für lange Zeit über die Köpfe der anderen Familie hinweg gleiten zu lassen. Einige Gründe dafür wurden schon genannt: Der sensible Umgang mit dem frühen Tod der Großeltern. Dass ich sie nicht persönlich kannte. Die im Vergleich zu Familie Frost kleinere Menge an Geschichten und Dokumenten, sowie die bisherige Erfahrung, dass eine Archivrecherche tendenziell ernüchternd sein kann. Ein solches Projekt ist, das darf nicht vergessen werden, zeitaufwendig und kostet Geld. Und dann… bot sich mir in der Jugend das gemütliche, selbst gebaute Feldbettchen – die Überzeugung, dass das sicherlich „alles nicht so schlimm“ war und die Großeltern vielleicht sogar Sozialdemokrat_innen gewesen waren – an und ermöglichte eine feine Gleichgültigkeit. Für mich ist die Konfrontation mit den Fotos neulich bemerkenswert.
Eine Studie vom Januar 2020 untersuchte die Haltung der Deutschen zum Nationalsozialismus. Danach behaupten die meisten Deutschen, ihre Familienangehörigen hätten die Nazis nicht aktiv unterstützt. Zehn Prozent sagen, sie wüssten es nicht genau, was einfach bedeuten könnte, dass sie nie nachgefragt haben. Fast 30 % glauben sogar, dass ihre Vorfahren Teil des Widerstands waren und potenziellen Opfern von Nazi-Verbrechen zum Überleben verhalfen oder sie in ihren eigenen Häusern versteckten (pmg – policy matters 2020: 43ff.). Mathematisch gesehen stimmen diese Zahlen nicht – wenn sie korrekt wären, hätten Millionen von Leben gerettet werden können. Aber psychologisch gibt diese Selbstwahrnehmung einen Einblick in die Art und Weise, wie die kollektive Erinnerung an den Holocaust für viele Deutsche funktioniert: Es gibt Schuld, aber sie wird nach außen getragen. Nazis waren ausschließlich die bekannten Haupttäter_innen.
Hier zeigen sich meine eigenen Erfahrungen im Geschichtsunterricht auf größerer Ebene. Tatsächlich ist es auch so, dass sich die individuellen Familiengeschichten häufig auf dem Weg durch die Generationen weiter verändern, das zeigte 2002 die von der Volkswagenstiftung geförderte Mehrgenerationenstudie „Tradierung von Geschichtsbewusstsein“. Sie ging der Frage nach, wie Deutsche die NS-Zeit erinnern, wie sie miteinander darüber sprechen und wie die Erzählungen an Kinder- und Enkelgenerationen weitergegeben werden. Auch zentrale Geschichten verändern sich dabei zum Teil massiv, wenn z.B. aus Antisemiten aktive Widerstandskämpfer_innen werden oder wenn Verbrechen von Eltern noch erzählt, von Kindern aber schon vergessen, verzerrt oder verschwiegen werden. Die Vergangenheit reicht also höchst lebendig über komplexe intergenerationale Weitergabeprozesse in die Gegenwart hinein (Welzer, Moller, Tschuggnall 2002: 11f.). Es ist also in meinem Fall durchaus möglich, dass ich mir als Jugendliche ausgedacht hatte, dass die Großeltern aktive Sozialdemokrat_innen gewesen waren. Vielleicht habe ich auch aus einer Mücke (z.B. dass sie nach 1945 die SPD gewählt hätten) einen Elefanten gemacht.
Dies ist ein Moment, noch einmal einen Schritt zurückzutreten und auf meine Vorgehensweisen und Überzeugungen zu schauen. Und zu prüfen, ob ich selbst die Forderungen, die ich an die Gesellschaft stelle – Forderungen nach Aufarbeitung und kritischer Forschung – überhaupt erfülle. Und nachgiebiger gegenüber Menschen zu bleiben, die selbst mit der Beschäftigung beginnen und vielleicht noch nicht realisieren, dass sie ebenfalls in einem ähnlichen Feldbettchen aus Illusionen sitzen. Was lässt sich also über die Fotos sagen, was meine gewohnte Erzählung so stark irritiert? Viel mehr Informationen als das, was direkt zu sehen und auf der Rückseite zu lesen ist, habe ich noch nicht. Gertrud, zum damaligen Zeitpunkt noch mit dem Nachnamen Stahnke, ist als Teilnehmerin auf zwei Veranstaltungen zu sehen:
Zunächst in weißer Sportkleidung auf dem Turnfest im Juli 1933 in Stuttgart, einer der ersten propagandistischen Massenveranstaltungen der Nationalsozialisten seit ihrer Machtergreifung. Hitler persönlich hielt die Abschlussansprache, in der er die Turnerschaft, die sich seit ihrer Gründung als nationale Bewegung verstand, zur Verwalter_innen der „kostbarsten Substanz eines Volkes, nämlich von Fleisch und Blut von dessen Angehörigen“, erklärte. Der Sport wurde gezielt mit der NS-Ideologie verwoben und Großereignisse wie das Turnfest erzeugten die dafür notwendigen emotionalisierenden Gemeinschaftserlebnisse (Poguntke 2020).
Auf dem zweiten Foto ist ein Kreistanz mit acht jungen Frauen auf einer Wiese zu sehen. Sie tragen weiße langen Kleider und halten sich lachend an den Händen, im Hintergrund befindet sich ein Holzgebäude mit Gartenmöbeln, Blumenschmuck und Hakenkreuzfahnen zu sehen. Auf der Rückseite des Fotos steht „Tanz in den Mai auf dem Bückeberg 1935“. Es gibt tatsächlich zwei nur etwa 30 km voneinander entfernte Bückeberge, bei Hameln und im Weserbergland. Ersterer wurde im NS als Schauplatz ideologisch geplanter Massenveranstaltungen genutzt und um Verwechslungen zu vermeiden, wurde für die Erhöhung im Weserbergland während der NS-Zeit das Plural Bückeberge verwendet. Es ist also wahrscheinlicher, dass dieses Foto auf dem Bückeberg bei Hameln aufgenommen wurde. Hier fanden vor allem die sogenannten Reichserntedankfeste im Oktober statt, konzipiert von Goebbels als „ein bäuerliches Volksfest bisher ungeahnten Ausmaßes in der freien Natur“ und räumlich umgesetzt vom Architekten Albert Speer. Im Mai 1935 befand sich das für 500.000 Besucher_innen angelegte Festgelände im Bau. Rund 450 Personen vom Reicharbeitsdienst waren rund ums Jahr mit den Baumaßnahmen beschäftigt (Gelderblom 2018). Auf dem Foto sind diese Arbeiten nicht zu sehen, auch kann ich das Holzgebäude auf den verfügbaren Bildern des Geländes im Internet nicht identifizieren.
Gertrud wirkt auf den Fotos gelassen. Was würde ich erwarten? Vor Fanatismus sprühende Augen? Sie zeigen nur die Teilnahme an Veranstaltungen. Veranstaltungen, die nicht frei zugänglich, sondern schon längst nur einem Teil der Gesellschaft vorbehalten waren. Hier wurden Körper wie der von Gertrud als ideal und wertvoll für das Volk inszeniert. Ihr Körper durfte, allein aufgrund seiner Zugehörigkeit zur Volksgemeinschaft, eine Zukunft haben und sollte dem Führer gesunde deutsche Kinder gebären. Sicherlich konnte sie an diesen Performances Gefallen finden, das ist für mich erst einmal verständlich. Die Vorstellung einer inhärenten Zugehörigkeit zur hegemonialen Gruppe ist… berauschend, wenn man sie übernimmt. Das sage ich aus weißer Positionierung heraus, in direktem persönlichem Vergleich zu Gertrud. Das Leben als „Übermensch“ ist bequem, schließlich steht einem alles zu, einfach so. Diese Vorstellung basiert auf der Ausgrenzung, Entmenschlichung und Ermordung von als „anders“ markierten Menschen. Was hat Gertrud an Gewalt und Diskriminierung ignoriert, in ihrem Alltag, in der Nachbar_innenschaft, beim Turnen? Sie musste nicht selbst die sog. Untermenschen in den Tod schicken. Der Faschismus braucht die Gleichgültigkeit der Masse, durch die Gewalt normalisiert und systematische Verbrechen ermöglicht werden. Wie nah kann man der Gewalt kommen, ab wann macht man sich schuldig? Mit diesen Fragen und meinem Vergleich zu meiner Großmutter im Komplex der weißen Vorherrschaft bin ich 100% in der Gegenwart und z.B. an den europäischen Außengrenzen. Die nächsten Generationen werden uns ohne Zweifel dieselben Fragen stellen.
Ganz positiv für meine Arbeit empfinde ich die Irritation durch diese Fotografien, da ich mich jetzt noch einmal neu hinterfrage und meine Rechercheziele durchdenke. Ich bin zwischenzeitlich von Fragen nach dem Alltag zu Hause, den Arbeitskontexten und dem Umgang der Menschen miteinander zwischen 1933 und 1945 abgekommen. Die Beschäftigung mit der Wehrmacht werde ich fortsetzen, da ich davon ausgehe, dass es noch weitere aufschlussreiche Unterlagen geben muss. Die Kriegstagebücher der 60. IDmot vermitteln in der Tat ein Gefühl klarer objektiver Faktenlage. Aber sie sollen nicht der einzige Fokus der Arbeit bleiben. Sicherlich ist die Suche nach den Kleinen Leuten, aus den beschriebenen Gründen, schwierig. Bei beiden Familien.
Die Verunsicherung, dass ich mir als Jugendliche eine Familienbiografie herbei illusioniert habe, möchte ich ernst nehmen und weiter beobachten. Die Orientierung in der Gegenwart und politische Urteilsfähigkeit werden stark von Vorstellungen der Vergangenheit geprägt und jetzt merke ich einmal mehr, dass diese Vorstellungen viel mehr rekonstruierte Interpretationen sind als tatsächliche Abbilder. Und sie sagen mir im Zweifelsfall viel mehr über mich als über die vier Großeltern.
10. Juli 2024
Quellen
Gelderblom, Bernhard (2018): NS-Reichserntedankfeste – Gestaltung des Bückebergs, [online] https://www. dokumentation-bueckeberg.de/de/ns-reichserntedankfeste/info-6.html [29.03.2024].
pmg – policy matters, Gesellschaft für Politikforschung und Politikberatung (2020): Die Haltung der Deutschen zum Nationalsozialismus, [online] www.zeit.de/2020/19/zeit-umfrage-erinnerungskultur.pdf [29.03.2024].
Poguntke, Peter (2020): Deutsches Turnfest 1933, [online] www.stadtlexikon-stuttgart.de/article/ c832b990-01d6-4d9c-bcc4-4bea651f832d/1/Deutsches_Turnfest_1933.html [29.03.2024]. Welzer, Harald; Moller, Sabine; Tschuggnall, Karoline (2002): Opa war kein Nazi – Nationalsozialismus und Holocaust im Familiengedächtnis. Frankfurt/ Main: Fischer Taschenbuch. Wette, Wolfram (2013): Die Wehrmacht – Feindbilder, Vernichtungskrieg, Legenden. Frankfurt/ Main: Fischer Taschenbuch.