Vom 30. April bis 2. Mai 2016 lädt die KZ-Gedenkstätte Neuengamme Nachkommen von ehemaligen KZ-Häftlingen, Mitglieder von Überlebendenverbänden, Gedenkstättenmitarbeiter_innen und Organisationen, die die Arbeit von Gedenkstätten unterstützen, sowie junge Erwachsene und Interessierte zum Forum „Zukunft der Erinnerung“ (Programm) ein, um Fragen zur Etablierung einer nachhaltigen Erinnerungskultur zu diskutieren. Einige Teilnehmer_innen haben den Organisator_innen vorab ihre Wünsche und Erwartungen mitgeteilt.
Tom Devos, N.C.P.G.R. – Meensel-Kiezegem ’44:
“Ich hoffe, Gleichgesinnte zu treffen, mit denen ich Ideen für den Erhalt einer Zukunft der Erinnerung teilen kann. Dabei liegt mein Fokus auf den Möglichkeiten des digitalen Zeitalters.“
Uta Kühl, Deutsches Mauthausen Komitee:
Mich bewegt vor allem, mehr über andere Herkunftsgeschichten zu erfahren, mich zu zeigen, über meine Herkunftsgeschichte zu berichten, die Erlaubnis zu haben, konstruktiv mitzureden, mich einzumischen und mich für meinen Kindheitswunsch nach der Sichtbarmachung des Namens meines Vaters, der ein Überlebender des Konzentrationslagers Neuengamme war, einzusetzen.“
Jean-Michel Gaussot, Präsident der Amicale Internationale de Neuengamme und Generalsekretär Amicale française de Neuengamme:
„Ich denke, die Organisation dieses Forums ist eine ausgezeichnete Initiative. Es wird den Teilnehmer_innen erlauben, zu lernen, einander kennenzulernen und persönliche Beziehungen aufzubauen oder zu vertiefen. Dies wird sicher sehr hilfreich sein für die zukünftige inter-nationale Zusammenarbeit. Außerdem ergibt sich bei diesem Treffen auch die Möglichkeit, zu erkunden, wie die Zusammenarbeit zwischen Überlebendenorganisationen und der KZ-Gedenkstätte Neuengamme gestärkt werden können.“
Wiebke Elias, freie Mitarbeiterin der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und Betreuerin des Projekts für junge Erwachsene „Welcher spielt denn hier?„
„Ich bin vor Allem gespannt auf die Diskussionen mit Menschen, die ganz unterschiedlich mit ihren Geschichten umgehen! Dass auch die Jugendlichen ihre Familiengeschichten reflektieren und mitreden können, um ihre Perspektive einzubringen, find ich cool und wichtig!“
Yvonne Cossu-Alba, ehemalige Präsidentin der Amicale française de Neuengamme:
Ich habe im letzten Jahr am Forum „Zukunft der Erinnerung“
teilgenommen. Wir haben begonnen über unsere Kenntnisse über die Vergangenheit zu diskutieren, warum wir einen Austausch darüber wünschen und wie dieser für eine bessere Zukunft dienlich sein könnte. Ich fühle, dass das nur der Anfang eines längeren
Austausch gewesen ist. Dieser Austausch wird nun sicher noch fruchtbarer sein, weil begonnen haben, Brücken und ein gegenseitiges Verständnis auffzubauen. Wir können nun ohne Umwege gehen zu müssen gleich loslegen. Ich freue mich sehr, dieses Jahr wieder teilzunehmen und hoffe, dass die Erfahrung aus dem letzten Jahr und unsere freundschaftlichen Verbindungen uns helfen, dieses Jahr noch effizienter vorzugehen. Wir sind erst am Anfang einer langen Geschichte, die hoffentlich von den jüngeren Generationen fortgesetzt wird.“
Nicola Iversen, Teilnehmerin des Projekts „Welcher Film spielt denn hier?“:
„Ich erhoffe mir vom Forum ganz viel Austausch mit den unter-schiedlichsten Menschen. Auf die Möglichkeit, drei Tage mit Menschen verschiedenster Herkünfte und Geschichten zu verbringen und mit ihnen gemeinsam zu diskutieren und zu arbeiten, freue ich mich schon sehr und ich bin sehr gespannt, was ich alles lernen und erleben werde.“
Ulrich Gantz, Freundeskreis der KZ-Gedenkstätte Neuengamme:
„Ich habe da immer noch eine gewisse Scheu, als Sohn eines NS-Täters selbstverständlich bei den Feiern aus Anlass der Befreiung des Lagers und des Ende des Krieges zu erscheinen. Auf der anderen Seite freue ich mich sehr auf die Begegnungen mit Menschen, die ich in den letzten beiden Jahren kennengelernt habe, die mir sehr ans Herz gewachsen sind.“