
Viele Angehörige ehemaliger Häftlinge des KZ Neuengamme aus der ganzen Welt haben individuelle Plakatmotive für den Ort der Verbundenheit gestaltet. Vor dem Plattenhaus in Neuengamme stehen immer mehr Druckplatten bereit, um mit Plakaten an die Verfolgten zu erinnern.
In den letzten zwei Jahren hat die Pandemie Reisen aus dem Ausland in die KZ-Gedenkstätte Neuengamme weitgehend verhindert. Begegnungen am Ort der Verbundenheit konnten in dieser Zeit nur digital stattfinden. Viele Angehörige hatten noch keine Gelegenheit, die zur Erinnerung an ihr verfolgtes Familienmitglied gestalteten Plakate selbst zu drucken.
Wenn nun im Mai 2022 erstmals wieder internationale Gäste zum Jahrestag der Befreiung anreisen, öffnet auch die Druckwerkstatt am Ort der Verbundenheit ihre Türen:
Montag, 2. Mai 2022, 10:00-15:00 Uhr: Offene Druckwerkstatt am Ort der Verbundenheit
In dieser Zeit können alle Angehörigen ohne Voranmeldung die Druckwerkstatt besuchen, um ihr selbstgestaltetes Plakat zu drucken. Sie erhalten eine Einführung in die Drucktechnik, die bereits im Widerstand gegen den Nationalsozialismus genutzt wurde und die Möglichkeit, sich mit anderen Angehörigen von Verfolgten auszutauschen. Die Plakate können mit nach Hause genommen, weiter verbreitet oder für eine Präsentation vor Ort bereitgestellt werden. Wir freuen uns auf viele internationale Begegnungen und Gespräche!
Montag, 2. Mai 2022, 15:00-16:00 Uhr: öffentliche Plakatpräsentation am Ort der Verbundenheit
Am Ort der Verbundenheit stellen drei Angehörige ehemaliger KZ-Häftlinge ihre Plakate öffentlich vor. Im Anschluss sind alle anwesenden Angehörigen eingeladen, die von ihnen gestalteten Poster gemeinsam zu plakatieren. Es sprechen:
- Balbina Rebollar Batalla, Präsidentin des spanischen Verfolgtenverbandes Amical de Neuengamme, präsentiert das Poster zur Erinnerung an ihren Vater Evaristo Rebollar Fernández, der vor seiner Inhaftierung im KZ Neuengamme gegen die Franquisten im Spanischen Bürgerkrieg und in der französischen Résistance kämpfte.
- Die französische Amicale de Neuengamme et de ses Kommandos hat ein Plakat entworfen, um insbesondere allen französischen Deportierten zu gedenken, die keine Nachkommen haben, um ihr Andenken zu ehren. Yvonne Cossu, Ehrenpräsidentin der französischen Amicale, wird diesen besonderen Beitrag zum Ort der Verbundenheit vorstellen.
- Karin van Steeg erfuhr erst als Erwachsene, dass 14 ihrer Familienmitglieder im Zuge einer Vergeltungsaktion der deutschen Wehrmacht aus dem niederländischen Putten in das KZ Neuengamme deportiert worden waren. Bisher gestaltete sie Plakate für 12 ihrer Angehörigen. Zudem unterstützt sie weitere Familien in Putten, die ebenfalls mit einem Poster am Ort der Verbundenheit an ihre deportierten Angehörigen erinnern möchten.
Musikalische Umrahmung: Olaf Schweppe, Oboe
Eine Veranstaltung der AG Ort der Verbundenheit und der KZ-Gedenkstätte Neuengamme in Kooperation mit dem Freundeskreis der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und der Arbeitsgemeinschaft Neuengamme.
Wichtig: Bitte informieren Sie uns bis zum 15. April 2022 per Email an info@ort-der-verbundenheit.org, wenn Sie Ihr Poster bei der öffentlichen Plakatpräsentation plakatieren möchten. Da die Poster nach dem Drucken erst noch trocknen müssen, bereiten wir alle Plakate schon im Vorfeld für die Präsentation vor. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Bitte beachten Sie unsere neue Emailadresse: info@ort-der-verbundenheit.org