
Am Mittwoch, 16. November 2022 erreicht das Projekt #WaswillstDutun? mit der Projektvorstellung und dem Launch der Onlineausstellung und der Bildungsmaterialien seinen nächsten Meilenstein. Ab 20:00 Uhr werden im Tschaikowsky-Saal in Hamburg Einblicke in die Online-Ausstellung gewährt und die Bildungsmaterialien vorgestellt. Zudem werden Julia Gilfert, deren Großvater ein Opfer der NS-„Euthanasie“-Morde war, und Daniel Rebstock, dessen Eltern im kommunistischen Widerstand in Hamburg aktiv waren, als Podiumsgäste über die Bedeutung ihrer Familiengeschichte für ihr Leben und ihr gesellschaftliches Engagement reden und berichten, wie sie die Begegnungen mit Lernenden mit vielfältigen Familiengeschichten im Rahmen des Projektes wahrgenommen haben. Auch Swetlana Pomjalowa wird an dem Podiumsgespräch teilnehmen. Als Jugendreferentin bei Arbeit und Leben Hamburg hat sie die Entwicklung und Erprobung der Workshops für Jugendliche und junge Erwachsene als Kooperationspartnerin begleitet und sich insbesondere mit der Inklusivität des familiengeschichtlichen Ansatzes beschäftigt.
Die Projektvorstellung am 16. November 2022, von 20:00-21:30 Uhr im Tschaikowsky-Saal in Hamburg findet in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung und dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung statt und ist öffentlich. Um Anmeldung bis zum 15. November 2022 wird gebeten. (zur Anmeldung)
Über drei Jahre hinweg hat die KZ-Gedenkstätte Neuengamme an dem Multimediaprojekt gearbeitet, welches die Frage der Gegenwartsrelevanz von Familiengeschichten in der Zeit des Nationalsozialismus aufgreift. Das Ergebnis ist eine Onlineausstellung und Bildungsmaterialien, die in den Einrichtungen der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte sowie an weiteren Gedenkstätten und in der schulischen- und außerschulischen Bildung eingesetzt werden.
Mit dem Beginn des Projekts #WaswillstDutun? Anfang 2020 schaffte die KZ-Gedenkstätte einen neuen Zugang zu der Auseinandersetzung mit familiengeschichtlichen Fragen, mit denen sich die Gedenkstätte schon seit über zwanzig Jahren beschäftigt. Im Rahmen der dreijährigen Förderung im Programm „Jugend erinnert“ der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien brachte das Projekt #WaswillstDutun? Menschen unterschiedlichen Alters mit unterschiedlichen Biografien zusammen, um über ihre Familiengeschichte zu sprechen. Unter anderem aus diesen Gesprächen sind Teile der Onlineausstellung und der Bildungsmaterialien entstanden, die als Ausgangspunkt dienen, um junge Menschen miteinander ins Gespräch über ihre Familiengeschichte zu bringen. Dies soll die Lernenden befähigen, die Relevanz ihrer Familiengeschichte zwischen 1933 und 1945 für ihre eigene Identität zu reflektieren sowie sich ihrer gesellschaftlichen Handlungsoptionen bewusst zu werden.
Träger:innen der schulischen und außerschulischen Bildung werden die Möglichkeit haben, die Bildungsmaterialien inklusive ZIM (Ziele – Inhalte – Methoden) zu downloaden und für eigene Workshops und Unterrichtseinheiten zu verwenden. Auch können die Bildungsinstitutionen an die KZ-Gedenkstätte Neuengamme herantreten, um Workshops in Zusammenarbeit mit ihnen durchzuführen, in denen ebenfalls die Bildungsmaterialien und auch die Online-Ausstellung zum Einsatz kommen. In diesen Workshops werden auch die Leitfragen des Projekts aufgegriffen: Was macht mich aus? Was ist besonders an meiner Familiengeschichte? Was ist besonders an meiner Biografie? Wie kann ich mich gesellschaftlich für demokratische Werte engagieren? Wie kann ich mit anderen Menschen in einen Dialog über Familiengeschichte treten?
Bereits jetzt können Sie weitere Einblicke in das Projekt auf dem Instagram Account @family.history1933tilltoday erhalten. Ab dem 16. November 2022 wird zudem die projekteigene Webseite unter www.waswillstdutun.de erreichbar sein.
Ein kleiner Vorgeschmack auf den Launch der Onlineausstellung und der Bildungsmaterialien:Trailer von #WaswillstDutun? auf Vimeo, © SHGL